Was jeder über Prokrastination wissen sollte …

Wahrscheinlich können die wenigsten mit diesem Begriff etwas anfangen, schon eher mit der deutsch-populären Übersetzung „Aufschieberitis“!

Wir kennen das vermutlich alle:

  • Ich sollte mal …
  • Ich wollte ja noch …
  • Ich muss jetzt endlich mal …   

Du kennst die Sprache der Aufschieberitis.

Viele Menschen schieben Unangenehmes, aber Notwendiges oft auf die lange Bank, z.B. Steuererklärung ausfüllen, ausmisten, abnehmen, etc. Dabei haben sie ein schlechtes Gewissen, ein ungutes Gefühl im Bauch, so dass sich die positiven Dinge nicht einmal richtig gut anfühlen. Sich selbst motivieren zu können, fällt vielen schwer.

Es ist oft so unendlich schwer, den Einstieg in die Aufgabe zu finden …
Weil es auch so viele einfachere Alternativen gibt: Instagram, Netflix, Facebook, E-Mail, den Müll runterbringen.
All das ist einfach und bietet eine schnelle Belohnung.
Da haben es die anspruchsvolleren Aufgaben schwerer.
Manchmal fangen wir eine Sache nicht an, weil sie uns irgendwie überfordert.

Wir alle haben unterschiedliche Motivationsfaktoren. Während viele sich durch äusseren Druck – z.B. Termindruck – motivieren lassen, bekommen andere unter Druck gar nichts mehr auf die Reihe.
Es gibt ein paar bewährte Tricks, um unbeliebte, unangenehme Aufgaben einfacher zu erledigen. Aber dazu ist erst einmal eine kleine Dosis Selbsterkenntnis notwendig. Zuerst muss klar werden, was uns in der Vergangenheit trotz Unlust ins Handeln gebracht hat und, was im Gegenteil demotiviert hat.

Motivationsfaktoren:

  • Sinn: bringt es dich einfacher ins Handeln, wenn du dir den Sinn, das „Warum“ der Aufgabe klar machst?
  • Termindruck: motiviert es dich, wenn die Zeit zur Aufgabenerfüllung langsam   knapp wird?
  • Belohnung: startest du einfacher, wenn eine Belohnung winkt?
  • Bestrafung: lässt du dich einfacher von einer möglichen Bestrafung oder negativen Konsequenz motivieren, wenn du die Sache nicht erledigst?
  • Anerkennung: fängst du an, weil du anderen etwas beweisen oder jemandem gefallen willst? Motiviert es dich, wenn du Lob und Anerkennung bekommst?
  • Gutes Gefühl: musst du dich während der Arbeit wohlfühlen, um zum Weitermachen motiviert zu sein?

Interessant ist, dass viele Menschen unter Zeitdruck am besten durchstarten können. Dagegen ist nicht viel einzuwenden, wenn der Stress, und zwar der negative Stress nicht zu gross und unangenehm wird – auch für das Umfeld –.

Zwei Tipps gefallen mir in diesem Zusammenhang besonders gut: wenn es schwerfällt, sich an eine Sache ranzumachen, kann es hilfreich sein, einen Moment innezuhalten und sich ein inneres Bild zu machen, wie man sich fühlen wird, wenn es getan ist.
Ein zweiter Tipp ist die Fünf-Minuten-Regel: man nimmt sich vor nur mal fünf Minuten mit einer eher unangenehmen Arbeit zu beginnen. Dann ist wenigstens mal ein Anfang geschafft und oft bleibt man dann automatisch länger dabei. Der Start ist manchmal das Schwierigste!

Der erste Schritt ist immer dich zu entscheiden, ob du etwas positiv verändern möchtest. Und so ein Schritt lohnt sich immer!

Vermutlich ist es sinnvoll für dich ein Anfangsritual zu erfinden. Wenn ich z.B. ein Buch schreibe, wäre folgendes Anfangsritual hilfreich und effizient:

  • Ich gehe in mein Büro und setze mich vor meinen Computer.
  • Ich schließe die Augen und nehme 3 tiefe Atemzüge.
  • Ich stelle meinen Timer auf 45 Minuten.
  • Dann sage ich mir selbst: „Gleich fange ich an zu schreiben. Einen Satz nach dem anderen. Ganz in Ruhe. Bis mein Timer piept. Und in der Zeit tue ich nichts anderes. Das verspreche ich mir.“
  • Ich klopfe mir einmal auf die Brust und sage „Jawoll“.
  • Dann starte ich mein Schreibprogramm und fange an zu schreiben.

Dieses Ritual hilft dir in die Aufgabe hineinzukommen, jedes Mal, ohne vorher eine der einfacheren Abzweigungen zu nehmen.

Das ist die Magie solcher Rituale.

Du ahnst es schon … deine Aufgabe ist, es auszuprobieren.

So. Jetzt gibt es keine Entschuldigungen mehr für dich.

Nutze die Hacks, um der guten alten Aufschieberitis einen fröhlichen Tritt in ihren bequemen Hintern zu verpassen.

Denn nicht den Träumern gehört die Welt.

Nicht denen, die wollen.
Sondern denen, die machen, die handeln, die ihr Leben in die Hand nehmen.

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