Entscheidungen: Kopf oder Bauch?

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Sind Sie jemand, der rasch entscheiden kann, spontan auf sein Bauchgefühl hört und seiner Intuition vertraut, oder eher jemand der vor anstehenden Entscheidungen sehr analytisch, sachlich vorgeht?

Wahrscheinlich kennen Sie beides und es kommt e darauf an, wie weitreichend diese Entscheidungen sind, welche Folgen sie haben.

Ob man jetzt einen roten oder blauen Pulli kaufen soll, wird wohl eher mit dem Bauchgefühl entschieden als, ob man eine Stelle künden oder eine Beziehung beenden soll.

Was sind denn nun genau Bauchgefühle? Der Autor des Buches „Bauchentscheidungen“ (Goldmann Verlag) Gerd Gigerenzer definiert sie folgendermassen: 1. sie tauchen rasch im Bewusstsein auf, 2. die tieferen Gründe sind nicht ganz bewusst und 3. sind sie aber stark genug, um danach zu handeln. Es ist dann irgendwie so, dass wir eigentlich wissen oder spüren, was wir möchten, aber nicht wirklich wieso.

Bei schwerwiegenderen Entscheidungen ist es sicher sinnvoll die berühmte Pro und Contra-Liste aufzuschreiben. Was spricht für und was gegen eine Entscheidung. Es kann sein, dass die Pro- und Contra-Liste eine eindeutige Präferenz hervorbringt, aber der Bauch die andere Variante bevorzugen würde. Was nun? Vernunft gegen Herz? Vielleicht hilft der Gedanke, dass es nicht nur gute und nicht nur schlechte Entscheidungen gibt. Es sind immer „nur“ Entscheidungen mit ihren Folgen, für die man dann die Verantwortung übernehmen muss.

Stellen Sie sich einmal vor, es gäbe eine Versicherung für schlechte Entscheidungen.

Wenn ich zum Beispiel kündige und mich selbstständig mache und dann auf die Nase falle. Dann bräuchte ich eine Versicherung, die mir in diesem Fall einen gleichwertigen Job beschafft. So dass alles wieder so gut ist, wie vorher.

Oder wenn ich umziehe und dann merke ich, dass es mir da doch nicht gefällt. Dann würde mir diese Versicherung wieder eine schöne Wohnung in meiner Heimat besorgen, meinen Rückumzug bezahlen und auch sonst wieder alles gut machen.
Stellen Sie vor, Sie hätten so eine Versicherung. Etwas, das wieder alles gut werden lässt, wenn Sie einen Fehler gemacht haben. Das wäre doch cool, oder?

Was würden Sie dann angehen, wenn Sie so eine Versicherung hätten? Wenn Sie keine Angst vor dem Scheitern haben müssten?
Übrigens gibt es so etwas Ähnliches, wie diese Versicherung. Nicht ganz genau. Aber in die Richtung.
Die Versicherung lautet: Selbstvertrauen. Also das Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten. Das Vertrauen, dass ich es irgendwie hinbekommen werde. Das Vertrauen, dass ich mit allem irgendwie umgehen kann, egal was passiert. Auch wenn es mal eine gewisse Zeit ungemütlich und schwierig wird.

Menschen mit einem gesunden Selbstvertrauen haben es einfacher im Leben. Weil sie nicht so lange warten und, weil sie ihre Chancen nutzen.

Der bekannte Satz „eine schlechte Entscheidung ist immer noch besser als gar keine“ macht durchaus Sinn. Wenn eine Situation eine Veränderung erfordert und nach „vernünftigen“ Überlegungen noch das Bauchgefühl mit einbezogen wird, mit dem Wissen, dass Entscheidungen nicht unbedingt für immer sind und man bereit ist die Folgen zu tragen, sollte eine Entscheidung und dann eine Handlung erfolgen.

Manchmal ist es verständlicherweise schwierig, weil z.B. Ängste da sind, die lähmen und /oder man sich nicht in der Lage fühlt die Konsequenzen zu tragen. Angst ist ein schlechter Ratgeber, besonders, wenn das Bauchgefühl vermittelt, dass eine Entscheidung und eine Handlung anstehen würden!
Die Bauchgefühle oder die Intuition sind sehr oft ein guter Ratgeber.
Es ist wie eine innere Stimme oder ein inneres Wissen, auf das man hören und vertrauen sollte und auch schon oft zu besseren Lösungen geführt hat als nur logische, „vernünftige“ Überlegungen.

Vertrauen wir doch auf die Intelligenz des Unbewussten. Die ersten, spontanen Einfälle sind doch oft die besten, oder nicht?!

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